(von Ulrich)
Donnerstag, der 14.7., stand zunächst im Zeichen der Erledigung lokaler Aufgaben. D.h. nach einem wenn auch nicht irischen, so doch höchst üppigen Frühstück (Palatschinken mit heißen Bananen für Ulrich, so eine Art Bröselkuchen mit Äpfeln und Rosinen für Eva, den sie sich für später aufs Zimmer mitnahm, weil er mörderisch heiß war) fuhren wir ins Stadtzentrum, um den Felsen genauer in Augenschein zu nehmen. Das Parken in der Innenstadt ist (jedenfalls da, wo wir uns hingestellt hatten) auf eine Maximalzeit von 2 Stunden beschränkt, wir taten also gut daran, das Besichtigungsprogramm ohne Umschweife anzugehen. Was sich als schwierig erwies, weil wir den kürzesten Weg von der Innenstadt zum Felsen nicht fanden und auf dem Weg zum längeren zwangsläufig ein wenig herumschweiften.
Vor dem Eingang eingetroffen, fanden wir uns plötzlich inmitten einer Schulklasse von vielleicht Zehnjährigen. Unsere Hoffnung, die lieben Kleinen samt ihren Lehrkräften stünden dort vielleicht herum, um ihren soeben beendeten Besuch noch auf sich wirken zu lassen, wurde sehr schnell zunichte, als sie alle gleichzeitig (und gleichzeitig mit uns) zur Eingangstür hineindrängten. Glücklicherweise war die Besatzung des Kassenschalters virtuos in der Lage, gleichzeitig die Gruppe und uns abzufertigen, und so war das vom Schreiber dieser Zeilen, dem alten Miesepeter, befürchtete Problem letztlich nicht vorhanden.
Eher ein Problem war die Größe unserer Gruppe bei der Führung, schätzungsweise 35-40 Leute. Die Führerin mußte ihre Vorträge mit derart gellender Stimme halten, um z.B. in Cormac‘s Chapel das Getöse der Lüftung und draußen den Wind zu übertönen, daß es schwer auszuhalten war.
Das wunderschöne Gerüst, das den Felsen bzw. seine Baulichkeiten momentan (seit 2 Jahren und für noch mindestens 2 weitere) ziert, trägt ein zusätzliches Dach für Cormac’s Chapel. Damit will man erreichen, daß diese so lange der Einwirkung der Elemente entzogen wird, daß Mauern und Dach ordentlich durchtrocknen und das Wachstum bestimmter Mikro- und größerer Organismen mal aufhört. Daß das auch nötig wäre, sieht man an der stark bemoosten Decke. Besondere Bedeutung haben die Konservierungsarbeiten für die im Chor dieser Kapelle an der Decke befindlichen Fresken, die man vor ein paar Jahren zufällig gefunden hat (waren übergemalt) und die, soweit ich verstanden habe, die einzigen oder ältesten von ganz Irland sind.
So hörten wir uns mancherlei an, versuchten, mehr oder weniger künstlerische Photos (oder wenigstens welche von erkennbaren Motiven) zu machen und verließen irgendwann die Führung, um noch ein wenig allein herumzugehen und dann, dieweil unsere Parkzeit abgelaufen war, allmählich mal wieder nach dem Auto zu schauen.
Nächste Station war Hore Abbey, die Klosterruine unterhalb des Felsens. Faszinierend – sie kostet keinen Eintritt, man kann einfach zwischen den Ruinen herumsteigen, was wir denn auch taten. Zusätzlich zu uns stapften wieder amal künstlerisch hochinteressierte Wiener umanand… Und damit beendeten wir einstweilen den lokalen Teil des Tagesprogramms.
Es folgte ein Ausflug nach Cahir, ca. 18 km südlich von Cashel am Fluß Suir gelegen. Dort gibt es eine alte Burg, ganz gegen das sonst Gewohnte keine Ruine, sondern eine komplett intakte Anlage. Super-1a-Empfehlung für Leute mit kleinen (und fast kleinen) Kindern, man kann in den Türmen und auf den Mauern rumklettern (und natürlich runterfallen, that’s life) und fast überall hin, selbst in Ecken und Winkel, wo es wirklich nix zu sehen gibt, und so richtig Ritter oder Burgfräulein spielen. Wunderbar. Der Park hinter der Burg ist ebenfalls furchtbar schön, da verbrachten wir am späteren Nachmittag längere Zeit damit, nichts zu tun. Zwischendurch waren wir in einem netten Café gleich gegenüber, wo es theoretisch guten Espresso gäbe – wenn sie es nur dabei belassen hätten, die Tassen espressoüblich maximal zur Hälfte zu füllen und nicht (bei selber Menge an Wirksubstanz) bis zum Rand…
Zufrieden mit dem schönen Nachmittag kehrten wir nach Cashel zurück, pflegten ein wenig der Ruhe, gingen nochmal zum Felsen, um ein Super-Schaf-Shooting auf der Wiese zu machen; dann ließen wir uns in einem Pub zum Essen nieder (Huhn sehr gut, Fisch solala) und später noch in einem anderen auf ein weiteres Getränk. Und so fand dieser Tag einen richtig schönen Abschluß.
(von Eva)
Unsere Reiseroute:
Starphotograph beim Ablichten des Rock of Cashel
Buntes Haus in Cashel 🙂
Das Schlosshotel von Cashel
Irgendwie passen Geschäftsname und -anstrich nicht zusammen, oder?
Großartiges Heimatmuseum über alles und jedes inkl. Unabhängigkeitskrieg und lokale Ahnenkunde (wir habens uns mal nicht gegeben)
Auf dem Weg zum Rock of Cashel
St. Patrick’s Cross (12. Jhdt.) als Erinnerung daran, dass hier irgendwo der König von Cashel sich hat taufen lassen
Am Torbogen der Kathedrale
Die Kathedrale von innen
Sonniges Spotlight auf einen Grabstein
Ich beim Sonnetanken 🙂
Reich verzierter Schornstein des bischöflichen Backofens
Danger! Men at Work!
Der Eingang des Wohnhauses des Bischofs
Geheimgang in der Mauer der Bischofsresidenz
Es gibt auf dem Rock auch ein eigenes Gebäude für den Kirchenchor (8 Sänger + 1 Organist), diese Gestalt soll die Sänger wohl zu engelsgleichem Gesang anstiften
Wappen des Kirchenchors?
Cormac’s Chapel
Eines der furchtbar berühmten, leider ziemlich kaputten Fresken
Verschiedenes Getier und Gemensche an den Säulen
Der Rundturm
2 glückliche Touristen
Ein Elefant und ein Greif (der Bildhauer hat sich den Rüssel wohl bei einem kleinen, rosigen Tier abgeschaut…)
Ein Drache, der wahrscheinlich Entscheidungsschwierigkeiten hat!
Wesen (Gespenst? Alien?? Die böse Stiefmutter???)
Hore Abbey
Auch von der Hore Abbey aus sieht man den Rock of Cashel…
Von wegen, die Abtei ist verlassen, offenbar lebt hier immer noch eine höchst heilige, gemischte Gemeinschaft in alter keltischer Tradition und ist in tiefe Andacht und Demut versunken
Noch mehr Abtei
Einfach schön 🙂
Nach ca. 4 Tagen ohne Regen sind die ersten Bäche ausgetrocknet! Von wegen, in Irland ist es immer nass…
Das Castle von Cahir (Cahir heißt wohl auf Gälisch Burg, also irgendwie eine Dopplung…)
Dramatischer Wasserfall im Fluss Suir (oder auf Gälisch Siur – offenbar werden die Diphtonge gerne verdreht)
My Castle is your Castle!
Eine richtig tolle Burg mit vielen Türmen, …
Fallgitter, …
einem Söller, von dem Prinzessinnen runterwinken können, …
einem Adler über dem Burgtor, …
einem „toten“ Schlosshund …
und natürlich einem „kleinen“ Jungen, dem das alles ganz furchtbar sehr gefällt!
Und dann ist sogar auch noch die Sonne rausgekommen!
Das Einzige, das mir abgegangen ist, waren wehende Banner mit lustigen Wappen drauf auf den Türmen…
Das große Rock-of-Cashel-Shooting mit Starphotograph Ulrich
Schaf sehr sexy
Ich durfte dann auch noch 😉
Heidi Klum würde wohl sagen: „Immer der gleiche Gesichtsausdruck, kannst du nicht mal anders dreinschauen als glücklich-entspannt?“
Schafhirte Paddy O’Alpers beim abendlichen Sinnieren
Na, wisst ihr inzwischen auch schon, was das ist? 😉
Abends im Pub…
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